Der Schützenverein Genderkingen wurde im Jahr 1897 gegründet. Genaueres über die Entstehung ist heute nicht mehr feststellbar. Später dürften jedoch zwei Gruppen parallel zueinander bestanden haben, wovon die eine im Gasthaus Zinsmeister (heute Schilke), die andere im Gasthaus „Zum Zoll“ Schießübungen abhielt.
Überliefert sind noch heute die „Statuten der Schützengesellschaft „Winterlust“ in Genderkingen“ aus dem Jahre 1913, die von Vorstand Mathias Finkel und Schützenmeister Mathias Steger unterzeichnet sind.
Treffend sind hier die Ziele des Vereins formuliert, wie sie sicher auch für jeden anderen Schützenverein gelten: „Der Zweck der Gesellschaft ist die Übung im Schießen nach der Scheibe, sowie auch sich gegenseitig auf eine möglichst billige Weise angenehm und freundschaftlich zu unterhalten“.
In den beiden Weltkriegen waren viele Mitglieder gefallen oder vermisst, sodass sich keine Vereinstätigkeiten mehr regten. 1955 wurde durch Johann Geillinger die Schützengesellschaft „Heiterkeit“ wieder ins Leben gerufen und neu organisiert. 1957 begann man mit der Sammlung von Talern und bald darauf konnte beim Juwelier Achner eine Schützenkette angefertigt werden. Die Mitgliederzahlt stieg rasch an und schon 1959 konnte eine eigene Fahne geweiht werden. Der Schützenruf lautete „Schützen Heil“.
Um den Schießsport gezielt ausüben zu können, war ein eigener Schießstand dringend erforderlich, der schließlich im Gasthaus „Zum Zoll“ eingerichtet und am 20.04.1969 feierlich in Betrieb genommen wurde. In den folgenden Jahren entfaltete sich eine rege Schießtätigkeit und man begann an den Gaurundenwettkämpfen teilzunehmen.
Mit dem Umbau des Gasthauses „Zum Zoll“ verlor der Schützenverein sein Zuhause, sodass 1977 gar nicht geschossen wurde. Die lange Suche nach einem neuen Vereinsheim fand 1978 ein Ende, als die Gemeinde Genderkingen dem Schützenverein das ehemalige Armenhaus zum Umbau und zur freien Verfügung überließ. 1979 wurde dieses Schützenheim im Rahmen des 80. Gründungsjubiläums feierlich eingeweiht.
Neben dem Schießsport kam und kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz: Im Fasching wird traditionsgemäß der Schützenball abgehalten und früher gehörte zum lumpigen Donnerstag auch das Strohschießen dazu.
Kameradschaftsabende, Teilnahme an auswärtigen Schützenfesten und Ausflüge bieten Möglichkeiten zum fröhlichen Beisammensein. Jährlich ist die Bevölkerung zu Weihnachtsfeier und Grillfest eingeladen.
Höhepunkte in der Vereinsgeschichte waren bisher sicherlich die mehrtägigen Dorffeste, mit denen die „Heiterkeit-Schützen“ jeweils ihre 60.-, 70.-, 75.- und 80.-Gründungsjubiläen begingen. Dabei wurde das erste Fest aus Geldmangel und geringer Mitgliederzahl zwei Jahre „zu spät“ gefeiert (1959 statt 1957). Diese „Tradition“ wurde dann bis heute beibehalten.
Im Jahr 1999 wurde das 100-jährige Gründungsfest abgehalten. Es besuchten uns ca. 70 Vereine aus der Region und nahmen an dem farbenprächtigen Festumzug durch den Ort teil.
Da das von der Gemeinde überlassene, ehemalige Armenhaus einem modernen Schießbetrieb auf Dauer nicht mehr genügte, begann die Vorstandschaft im Jahr 2002 mit grundsätzlichen Überlegungen bezüglich eines neuen Schützenheims. Überlegungen, zusammen mit der Feuerwehr ein gemeinsames Heim zu errichten, konnten nicht realisiert werden.
Im Jahr 2003 konnten Verhandlungen mit dem fürstlichen Brauhaus Wallerstein über den Verkauf der Gaststätte „zum Zoll“ aufgenommen werden und im Frühjahr 2004 erwarb der Schützenverein das gesamte Gebäude.
Unmittelbar nach dem Kauf wurde mit dem Umbau und der Renovierung begonnen. In dem Gebäude konnten 12 den aktuellen Anforderungen entsprechende Schießstände errichtet werden. Im oberen Geschoß wurden die ehemaligen Fremdenzimmer zu zwei Mietwohnungen umgebaut. Die Gaststätte wurde saniert und verpachtet. Auch den Genderkinger-Faschings-Freunden konnte durch eine langfirstige Vereinbarung eine Bleibe geschaffen werden. Im Oktober 2004 ging das gesamte Gebäude wieder in Betrieb.
Seit mehreren Jahren besteht auch eine sehr freundschaftliche Beziehung zu der österreichischen Schützenkompanie aus Kauns, die durch gegenseitige Besuche und Vergleichskämpfe gepflegt wird.
Die Luftgewehrschützen sind seit 1963 und die Luftpistolen-Mannschaften seit ihrer Gründung 1980 fester Bestandteil bei den Rundenwettkämpfen.
In beiden Disziplinen konnten bereits etliche Meisterschaften gefeiert werden.